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Deutschland zweitwichtigster Handelspartner Bulgariens

Deutschlands Bedeutung als Handelspartner Bulgariens hat sich im letzten Jahr erhöht. Eine Untersuchung des deutschen Statistischen Bundesamts zeigt, dass das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Bulgarien im Jahr 2012 4,8 Mrd. Euro betragen hat. Das bedeutet eine Steigerung in Höhe von 6,6 % im Vergleich zum Jahr 2011.

Handelspartner Bulgarien 2012
Handelspartner Bulgarien 2012

Rekordumsatz im deutsch-bulgarischen Handel

„Die deutsche Wirtschaftslokomotive hat das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern zu einem Rekordumsatz geführt“, kommentierte der Geschäftsführer der Deutsch-Bulgarischen Industrie-und Handelskammer, Dr. Mitko Vassilev, diese aktuellen Zahlen. Experten erwarten einen positiven Trend in der Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern auch in diesem Jahr.

Im Jahr 2002 betrug das Handelsvolumen noch 1,9 Mrd. Euro. Im Vergleich dazu lag das Handelsvolumen vor 20 Jahren bei 756 Mio. Euro. Der Anteil des Warenaustausches Bulgariens mit EU-Ländern im Jahr 2012 betrug nur noch 59%. Der Handel mit Nicht-EU-Ländern hat sich dagegen erhöht. Besonders stark stiegen beispielsweise die bulgarischen Exporte in die Türkei, in die VR China sowie in die USA.

Die Importe aus Deutschland sind im letzten Jahr um 12% gestiegen. Mit einer Einfuhr im Wert von 25, 5 Mrd. Euro wurde Deutschland der zweitwichtigster Handelspartner für Bulgarien nach dem Rohstofflieferanten Russland. Vor allem wurden im Jahr 2012 Maschinen, elektrische Ausrüstungen, chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel, Metallerzeugnisse und Textilien eingeführt. Die größten Zuwächse bei deutschen Lieferungen gab es 2012 bei Nahrungsmitteln und lebenden Tieren.

Im Jahr 2012 belief sich die Ausfuhr bulgarischer Produkte nach Deutschland auf 2,2 Mrd. Euro, wobei überwiegend Bekleidung, Metalle, Maschinen und Erzeugnisse der Landwirtschaft exportiert wurden.

Berufe mit Zukunft in Bulgarien

Die Berufswahl ist in der Regel lang und nicht so einfach. Die Endscheidung betrifft Antworten auf persönliche Fragen wie z. B., was will ich studieren, woran habe ich Interesse und auf ganz rationalen Fragen wie, was wird gesucht auf dem Arbeitsmarkt, welche Berufe sind gut bezahlt.

In Bulgarien gehören die Informationstechnologien weiterhin zu den beliebtesten Bereichen für Ausbildung und Karriere gemäß einer von „Economy.bg“ unter 24958 Befragten durchgeführten Studie. Die Studenten von IT-Berufen haben keine Probleme bei der Jobsuche, da die heutige Technik soweit entwickelt ist, dass fast ausschließlich Fachkräfte benötigt werden und Amateure wenig Chancen haben. Fachleute für Informatik werden in jedem größeren Unternehmen aller Branchen gebraucht, um beispielsweise neuste Maschinensteuerungen zu entwickeln, Unternehmenssoftware zu programmieren, die Sicherheit komplexer Systeme zu gewährleisten oder den immer größer werdenden Bereich der Online-Anwendungen zu managen. Auch Mathematikerinnen und Mathematiker sind vielfach gefragt, am häufigsten werden sie in Banken und Versicherungskonzernen benötigt.

Ingenieure und Mechaniker werden auch gesucht. Die Anzahl der Studenten im Bereich der Ingenieurwissenschaft ist auch relativ hoch. Viele davon sind nach dem Diplomerlangen an einer Jobstelle im Ausland interessiert, wobei bevorzugte Destinationen Deutschland und Großbritannien sind.

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Die Anzahl der Studierenden der Wirtschaftswissenschaft ist immer noch am höchsten in Bulgarien. Aber nur eine wirtschaftliche Ausbildung reicht zur Karriereentwicklung nicht. Gesucht werden Fachkräfte aus dem Wirtschaftsbereich mit guten Fremdsprachkenntnissen, vor allem mit Englisch und Deutsch oder Französisch, wobei mit einer zusätzlichen technischen Ausbildung noch besser wäre. Die Steuerberater und die Wirtschaftsprüfer haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Es ist ein interessantes Merkmal, dass während viel große Länder in Westeuropa und USA unter Mangel an Computerspezialisten leiden, in Bulgarien immer mehr ausländische Unternehmer aus dem IT-Bereich Vertretungen eröffnen, wo nur heimlichen Fachkräften arbeiten. Die Zulassung in die Fachrichtungen Informatik oder Computertechnologien an den Universitäten ist Prüfung obligatorisch, und das Studium gilt als ein der kompliziertesten neben Medizin, trotzdem ist aktuell kein Defizite an IT-Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt noch festzustellen.

Geschäftsklima in Bulgarien 2012 aus der Sicht deutscher Investoren

Die Ergebnisse der 2012-Umfrage der Bulgarisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer zum Geschäftsklima in Bulgarien sind da. Die Auswertung der regelmäßig durchgeführte Umfrage, an der in diesem Jahr 84 Unternehmen beteiligt waren, beinhaltet sowohl Daten für 2011 als auch Prognosen für 2012. An der Umfrage haben deutsche Investoren und bulgarische Unternehmen, die mit Deutschland handeln, teilgenommen. Man hat für eine Vielfalt an Umfrageteilnehmern gesorgt: Große, mittlere und kleine Unternehmen aus jeglichen Wirtschaftsbereichen haben ihren Geschäftserwartungen für Jahr 2012 im Rahmen der AHK-Umfrage Ausdruck gegeben.

Im Allgemeinen können die Ergebnisse der Umfrage als eher negativ bezeichnet werden. Fast die Hälfte bezeichnet die Wirtschaftslage als befriedigend und nur 12% der Unternehmen sind mit dem Status quo zufrieden. Erst 23% der Befragten rechnen jedoch mit einer Verbesserung der Situation im Jahr 2012. In negativer Richtung bewegen sich darüber hinaus die Investitionseindrücke der Investoren: Über ein Drittel (35%) der Unternehmen in Bulgarien geben an, dass sie den Schritt, in Bulgarien zu investieren, bereuen. Vor einem Jahr lag der Anteil der Unternehmen, die ihr Engagement in Bulgarien bereuten, bei 21,5% und zwei Jahre früher – erst 7%. Vor zwei Jahren haben 93% der Befragten mitgeteilt, dass kein anderer Ort außer Bulgarien für ihre Investitionen in Frage käme.

Worüber beschweren sich die Investoren? Die größte Unzufriedenheit, so die Ergebnisse der Umfrage, resultiert aus weiterhin nicht gelösten Problemen, die ihr Geschäft stören. Dazu zählen die nicht genügend effektive öffentliche Verwaltung, Bürokratie, schwache Rechtssicherheit, Intransparenz bei der Vergabe öffentlicher Projekte und der erfolglose Kampf gegen Korruption. Die Bewertung dieser Faktoren bleibt seit 2005 praktisch unverändert.

Relativ unzufrieden sind die Investoren mit der Zahlungsmoral, der Qualifikation der Arbeitnehmer, der öffentlichen Infrastruktur sowie mit dem Gesundheits– und Bildungssystem in Bulgarien. Trotz einzelner Verbesserungen in diesen Bereichen sind die Investoren weiterhin von der gegenwärtigen Situation enttäuscht. Erstaunlicherweise wird das Steuersystem, auf das die Regierung besonders stolz ist, sehr niedrig bewertet: Erst 1% der Unternehmen bezeichnet es als ausgezeichnet.

Nicht alles ist aber so düster, wie es scheint. Eine Dose Optimismus findet man in den Umfrageergebnissen schon. Mehr als die Hälfte der Befragten sind positiv bezüglich der Entwicklung ihres eigenen Geschäfts in diesem Jahr: 59% rechnen mit einer Umsatzerhöhung, während 11% eine Senkung prognostizieren. Eine weitere gute Nachricht bezieht sich auf die Arbeitnehmer. Nur 15% der Firmen haben vor Personal abzubauen, 39% beabsichtigen ihre Mitarbeiterzahl in diesem Jahr sogar zu erhöhen. Auch im Bereich Export verzeichnet man positive Entwicklung: Der Warenverkehr zwischen Bulgarien und Deutschland ist im letzten Jahr um 14% im Vergleich zu 2010 gestiegen. Seinen höchsten Wert bis jetzt verzeichnete man im Jahr 2008. Der Export Bulgariens nach Deutschland ist auch wesentlich gestiegen. In den letzten 10 Jahren hat er sich verdreifacht und beträgt zur Zeit 2,1 Milliarden Euro. Einen Anstieg beobachtet man auch bei den Einfuhren aus Deutschland, die um 8,5% im Vergleich zu 2010 zugelegt sind.

Wir unterstützen Sie in Bulgarien

Sie möchten mehr erfahren, wie Ihnen die Personalberatung Balkaninvest.eu bei Fragen rund um das Thema Personal weiterhelfen kann? Wie die Umfrage zeigt, sehen sich viele deutsche Investoren bei der Suche nach qualifiziertem Personal mit Schwierigkeiten konfrontiert. Hier ein Überblick über unsere Serviceleistungen für Unternehmen in Bulgarien. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Trends bei Beschäftigung in Europa

Eine interessante Untersuchung, durchgeführt von dem Europäischen Zentrum für Förderung der Berufsbildung, Cedefop, innerhalb von 25 EU-Mitgliedsstaaten und außerdem noch in Norwegen und in der Schweiz, zeigt die Tendenz in der Entwicklung der Arbeitsmarkt in der EU im Zeitraum 2006-2020.

Wie wird die Beschäftigung in Europa im Jahr 2020 aussehen? Der Arbeitsmarkt erlebt einen ernsthaften Mangel an Krankenschwestern, Sozialarbeitern und Ärzten. Die Idee der grünen Wirtschaft, die die großen Hoffnungen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau auf dem Kontinent darstellte, ist noch eine Fata Morgana wegen der Mangel an Spezialisten in sauberen Technologien, erneuerbaren Energien und im Bereich Recycling. Zur gleichen Zeit wird im Bergbau, Elektrizität, Wasser- und Gasversorgung die Zahl der Arbeitslosen ansteigen.

Die bulgarische Hauptstadt Sofia (vom NDK aus fotografiert)
Wohin entwickelt sich die Beschäftigung in Bulgarien? Hier zu sehen: Die bulgarische Hauptstadt Sofia (vom NDK aus fotografiert)

Um diese negativen Ereignisse zu vermeiden, entwickelt die Europäische Kommission (EC) eine spezielle Strategie, die den Bedarf an Arbeitskräften in den verschiedenen Sektoren der Wirtschaft voraussagt. Sie gibt Empfehlungen für die Ausbildungssysteme der EU-Länder, so dass diese vermehrt Fachkräfte in den Bereichen ausbilden, wo es bald einen Mangel an Arbeitskräften geben wird.

Wo entstehen die Arbeitsplätze?

Bis zum Jahr 2020 werden in der EU über 20 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, trotz der Kündigung von über 3 Millionen Arbeiter in der Landwirtschaft, Holz-und Textilproduktion, Pharmazie, Maschinenbau und Chemieindustrie.

Die Rechnung zeigt, dass es in 10 Jahren in der Europäischen Union 223,8 Millionen Arbeitsplätze geben wird, bei einer 302,5 Millionen zählenden Erwerbsbevölkerung. 12 Millionen Arbeitsplätze werden unbesetzt bleiben wegen des Mangels an qualifizierten Fachkräften. Der Beruf der Zukunft wird im Gebiet Umweltschutz zu finden sein.

Die Bevölkerungsalterung in den nächsten Jahren wird zu einer erhöhten Suche nach Arbeitskräften in den Gesundheits-und Sozialdiensten führen. Dieser Trend zeigt sich bereits in einigen Ländern in Westeuropa, so versuchen beispielsweise Deutschland und Großbritannien Ärzte, Krankenschwestern und Sozialarbeiter aus den östlichen Ländern der Europäischen Union wie Rumänien und Bulgarien zu gewinnen.

Zusammen mit der GD Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission erstellt Cedefop monatliche Berichte über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Sie sammeln und analysieren Informationen über offene Stellen und Arbeitssuchende in der gesamten EU durch die Arbeitsämter in verschiedenen Ländern, sowie konsultieren Arbeitgeber und Personalagenturen. Es ist geplant, eine Online-Datenbank mit Informationen über Nachfrage Berufen, Qualifikationen, Ausbildung in der EU, genannt Match and Map, zu schaffen.

Die prognostizierten Veränderungen im Bereich der Berufsgruppen machen es erforderlich, dass das Beschäftigungspotenzial der Arbeitskräfte in Europa optimal ausgenutzt wird. Dies hat in den einzelnen Mitgliedstaaten Auswirkungen in den Bereichen Beschäftigung, Unternehmen, Migration, Arbeitskräftemobilität und Sozialpolitik. Die Sozialpolitik muss flexibler gestaltet werden, um den Menschen mehr Unterstützung zu bieten, die den Arbeitsplatz wechseln müssen.

Investitionsklima und Geschäftsklima in Bulgarien

Lokale Bedingungen für Investoren in Bulgarien im Jahr 2011

Der Index „Lokale Bedingungen zum Geschäfte machen“ soll die Unterschiede des Geschäftsklimas auf lokalem Niveau in Bulgarien erforschen und zeigen, wo eine Investition am günstigsten zu realisieren ist. Der Index umfasst 28 Bezirke in gesamten Land, wobei jeder Bezirk durch eine Stadt, die größte, vertreten ist. Das Ranking baut auf 10 Kriterien auf. Die Daten wurden vom Nationalen Institut für Statistik, lokale Behörden und durch Befragungen von 100 Unternehmen in jeder Region gesammelt.

Korruption weiterhin ein Problem in Bulgarien

Die Ergebnisse des Instituts für Marktwirtschaft zeigen, dass Kardjali die korrupteste Großstadt in Bulgarien ist. Am anderen Ende ist Gabrovo, in dem die Korruption kein großes Problem darstellt. Gabrovo bietet die besten Bedingungen für Unternehmen, die lokalen Steuern sind relativ niedrig und die Verwaltung arbeitet zugunsten der Wirtschaft. Gabrovo ist eine der wenigen Gemeinden in Bulgarien, die eine spezielle administrative Gruppe für die Betreuung der Investoren hat. Auf dem zweiten und dritten Platz sind zwei anderen Städten, die zu den größten in dem Land gehören: Sliven und Russe.

Obwohl Sofia in allen wirtschaftlichen Indikatoren vorne rangiert, ist die Hauptstadt nur auf Platz 12 in der Rangliste. Die Gründe sind die hohen lokalen Steuern und die Korruption. Die Studie ergab noch große Unterschiede zwischen den Abgaben in den verschiedenen Städten.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen noch einige Faktoren, die einen negativen Einfluss auf das Business in Bulgarien bewirken. Dazu gehören die teilweise schlecht arbeitenden Internetverbindungen, der Mangel am qualifiziertem Personal, die langen Zeitfristen für die Ausstellung der Baugenehmigungen u.a..

Wie schätzen deutsche Unternehmer das Geschäftsklima in Bulgarien ein?

Interessant ist die Meinung ausländischer Investoren über das Geschäftsklima im Land. Nur ein Prozent der deutschen Unternehmen in Bulgarien glaubt, dass das Anti-Krisen-Programm der Regierung gut ist. Dies zeigt die jährliche Umfrage über die wirtschaftliche Situation im Bulgarien durch die Deutsch-Bulgarischen Industrie-Handelskammer (DBIHK) unter vorwiegend Mitgliedern dieser Vereinigung in Bulgarien.

Demnach haben im vergangenen Jahr 67 Prozent der in Bulgarien ansässigen und befragten Unternehmen einen Umsatzrückgang gemeldet, 48 Prozent meldeten reduzierte Gewinne. Die befragten Unternehmen erwarten in diesem Jahr mehr Arbeitsplätze, mehr Investitionen und höhere Umsätze.

Geschäftsklima in Bulgarien 2011
Geschäftsklima in Bulgarien 2011

Bis jetzt haben deutsche Unternehmen in Bulgarien rund 50 000 Arbeitsplätze geschaffen, 42 Prozent der Kammermitglieder haben vor, diese Zahl weiter zu erhöhen. Ein Drittel der Unternehmen planen, mehr zu investieren als im Vorjahr. 58,2 Prozent der Befragten rechnen mtii einem Umsatzwachstum.

Aktuell arbeitet die DBIHK daran, führende deutsche Unternehmen aus der Möbel- und Textilindustrie als Investoren für Bulgarien zu gewinnen. Interesse an dem Land haben auch Unternehmen im Bereich der grünen Energie- und Wasserreinigung. Eines der wichtigsten Hindernisse für die deutschen Geschäftsführer ist die langsame Rückerstattung der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Ein Hauptproblem bleibt nach wie vor die schlechte Infrastruktur und die Korruption in Bulgarien.