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IT-Unternehmen suchen kaum nach Mitarbeitern im Ausland

In den letzten zwei Jahren musste eins von fünf deutschen IT-Unternehmen Aufträge ablehnen, weil das notwendige Personal nicht zur Verfügung stand. Trotzdem wird von der Möglichkeit, Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren, bisher kaum Gebrauch gemacht: Insgesamt 85 Prozent der im Rahmen einer Untersuchung der Stellenbörse Monster.de und der CeBIT befragten Unternehmen gaben an, diese Option noch nicht genutzt zu haben und es auch nicht zu planen. An dieser Untersuchung nahmen 200 deutsche IT-Firmen teil, wie die Fachzeitschrift Personalwirtschaft in einem aktuellen Beitrag berichtet, in dem Haupterkenntnisse vorgestellt werden.

Weiter wird aus der Studie zitiert, dass sich die Unternehmen eine Vereinfachung der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen wünschen, auch die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen sollten gelockert werden.

War for Talents
Internationaler „War for Talents“ findet ohne deutsche IT-Branche statt

Anders sieht es mit der Aktivität deutscher IT-Firmen im Bereich Employer Branding aus. Laut Umfrage sind 64 Prozent der Firmen bereit, ihre Attraktivität für Bewerber (und für die Stammbelegschaft, die natürlich an das Haus gebunden werden soll) durch Gehaltserhöhungen zu verbessern. 69 Prozent möchten die Arbeitsplatzattraktivität steigern, um auf diesem Wege neue Bewerber anzuziehen.

Recruiting-Mix ist angesagt

Langfristigen Erfolg verspricht nur eine Verknüpfung aller Kanäle. Neben einer Steigerung der eigenen Attraktivität als Arbeitgeber bzw. dem Herausarbeiten einer Arbeitgebermarke müssen die Firmen aus der deutschen IT-Branche 2013 beginnen, offensiver nach ausländischem Personal zu suchen. So können nicht nur unbesetzte Stellen vermieden werden, auch die Arbeitskosten lassen sich stabilisieren, da die Lohnerwartungen ausländischer Bewerber üblicherweise unter denen ihrer deutschen Kollegen liegen.

Immer mehr Bulgaren arbeiten in Deutschland

Die Zahl der Bulgarinnen und Bulgaren, die in Deutschland einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, wächst kontinuierlich. Wie aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, wurde 2012 ein neuer Rekordwert erreicht, im Jahresmittel arbeiteten 25.840 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit bulgarischer Staatsangehörigkeit in Deutschland.

Deutscher Arbeitsmarkt sehr beliebt

Seit dem Jahr 2000 wurde jährlich eine Zunahme in der Beschäftigung ermittelt. Auffällig ist der rapide Anstieg in den Jahren 2010 bis 2012 – jährlich wuchs die Anzahl der Bulgaren, die ihr Geld in Deutschland verdienten, in diesen Jahren um etwa 5000. Dies kann durch die schlechte wirtschaftliche Lage in Bulgarien erklärt werden, das bis ca. 2008 noch einen regelrechten Wirtschaftsboom erlebt hatte. Auch die schnelle Überwindung der deutschen Wirtschaftskrise und die daraus resultierende erhöhte Nachfrage nach Arbeitnehmern mag ihren Anteil dazu beigetragen haben.

Zahl der Bulgaren, die in Deutschland arbeiten.
Wieviele Bulgaren arbeiten in Deutschland? Entwicklung 2000 bis 2012.

Trend dürfte auch 2013/2014 anhalten

Für 2013 kann mit einer weiteren Steigerung gerechnet werden, wenngleich der schwächere deutsche Arbeitsmarkt dazu führen wird, dass das Wachstum unter dem der Vorjahre bleibt. Und für das Jahr 2014 wird – unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung in  Europa – der Wegfall der Übergangsbeschränkungen, die Bulgaren den Zutritt auf den deutschen Arbeitsmarkt erschweren, für eine weitere Dynamik sorgen. Rekordwerte sind also auch in den nächsten Jahren zu erwarten.

Die Personalberatung Balkaninvest wird auch 2013 versuchen, diese Dynamik zu unterstützen und passgenau deutsche Arbeitgeber mit professionellen Dienstleistungen begleiten.

Positive Aussichten für bulgarischen Arbeitsmarkt

Nach der jüngsten durch das Personalvermittlungsunternehmen Manpower durchgeführten vierteljährlichen Arbeitsmarktbarometerstudie (Ausgabe 2/2012) wird die zukünftige Arbeitsmarktentwicklung Bulgariens als positiv eingeschätzt.

Im 2 Quartal 2012 rechnen bulgarische Arbeitgeber mit einer kontinuierlichen Fortsetzung ihrer Einstellungspolitik. 18 Prozent der Arbeitgeber planen Neueinstellungen, 10 Prozent Entlassungen und 70 Prozent planen keine Veränderung der Größe ihrer Belegschaft. Das bedeutet einen Netto-Beschäftigungsausblick von +8 Prozent. Auf vierteljährlicher Basis rechnen die Arbeitgeber mit einer Verbesserung der Neueinstellungsaussichten mit 4 Prozent Punkten. Im Quartalsvergleich zeigen sich nach Angaben der Arbeitgeber die Einstellungsaussichten verhältnismäßig stabil.

Fast alle Branchen stellen wieder ein

Arbeitgeber in 9 der 10 Industriebranchen erwarten Neueinstellungen im 2. Quartal 2012. Am optimistischsten sind dabei die Arbeitgeber aus dem Bereich Finanzen, Öffentliche Sektor-Soziales, Immobilien sowie auch in dem Gastgewerbe mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von 16 Prozent. Die Arbeitgeber im Baubereich erwarten positive Entwicklung des Arbeitsmarkts für die Arbeitsuchenden mit Einstellungsplänen von +10 Prozenten. Eine Vergrößerung der Belegschaftsgröße wird auch für die Branchen Land-und Forstwirtschaft sowie im Einzel-und Großhandelbereich erwartet mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von +8 Prozent. Schlechte Erwartungen haben nur die Arbeitergeber aus dem Bereich des Bergbausektors mit Netto-Beschäftigungsausblick von -4 Prozent .

Beschäftigungsaussichten in der EU - Bulgarien steht gut da.
Beschäftigungsaussichten in der EU – Bulgarien steht gut da.

Die Übersicht nach Regionen zeigt, dass die Arbeitgeber in allen fünf Regionen eine Erhöhung der Neuangestellten erwarten. In Sofia, Burgas und Varna rechnen die Arbeitgeber mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von +9 Prozent, in Plovdiv von +6 Prozent und in Russe von +5 Prozent. Das optimistischste Ergebnis wird aus Burgas berichtet, wo der Netto-Beschäftigungsausblick eine Erhöhung mit 12 Prozent Punkten im Vergleich zu dem vorigen Quartal und mit 4 Prozent Punkten im Vergleich zum vorigen Jahr.

Die Manpower Arbeitsmarktbarometer-Studie wird in 41 Ländern durchgeführt und es wurden 65 000 Arbeitgeber befragt. Die Arbeitgeber in 32 davon rechnen im 2. Quartal 2012 mit Neueinstellungen in unterschiedlichem Umfang. Dabei sind Indien, Brasilien und Taiwan am optimistischsten, während Arbeitgeber in Griechenland, Spanien und der Tschechischen Republik sehr pessimistisch sind.

Niedrige Arbeitlosigkeit in Deutschland

Nun ist es offiziell: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist 2011 auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Der deutsche Arbeitsmarkt hat 2011 zum großen Teil die Bedeutung des Worts Krise vergessen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) vermeldete, dass 2.976.000 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt im vergangenen Jahr (2011) registriert worden seien. Diese Zahl liegt 263.000 unter dem Durchschnitt für 2010.

Die kritischste Periode im Jahr 2011 waren die Monate Januar und Februar, als die Arbeitslosenquote 7,9% betrug. Im März und April ist diese Prozentzahl zwar leicht gesunken, die Anzahl der Arbeitslosen in absoluten Zahlen blieb aber über 3 Mio. Im Mai wurde zum ersten Mal diese Grenze überschritten. Seitdem nimmt die Arbeitslosenquote fortschreitend ab bis diese im Dezember 6,6% betrug. Aus einem Monatsvergleich wird ersichtlich, dass 231.000 Menschen weniger im Dezember 2011 arbeitslos waren als im Dezember des vorigen Jahres.

Aktuell geringe saisonale Arbeitslosigkeit

Auch der für die Winterzeit typische Anstieg der Arbeitslosenquote fiel 2011 geringer aus als im Vorjahr. Diese ist im Dezember im Vergleich zum November um nur 0,2 Prozentpunkte (in absoluten Zahlen: 67.000) zugenommen. Diese Zunahme wird von Experten allerdings als normal empfunden, da es in der Winterzeit weniger Jobs auf dem Bau, in der Landwirtschaft sowie in Gärtnereien und in der Gastronomie gibt.

Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender der deutschen Bundesagentur für Arbeit (Foto:BA)
Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender der deutschen Bundesagentur für Arbeit (Foto. BA)

Die Bundesagentur für Arbeit kann demnach auf ein gutes Jahr zurückblicken. Dies kann auch BA-Chef Frank-Jürgen Weise bestätigen:

Die Arbeitslosigkeit ist deutlich gesunken, Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind hingegen kräftig gewachsen, und die Nachfrage nach Arbeitskräften war das ganze Jahr über sehr hoch.

Wie beständig der deutsche Arbeitsmarkt trotz der Wirtschaftskrise war, zeigten auch Angaben des Statistischen Bundesamts. Der Statistik nach gab es 2011 in Deutschland so viele freie Stellen wie nie seit der Wiedervereinigung 1990.

So optimistisch diese Daten auch klingen mögen – man sollte die Tatsache beachten, dass die Statistik nicht selten beschönigend ist. So werden etwa Ein-Euro-Jobber und Mini-Jobber zu der Gruppe der Erwerbstätigen gezählt, obwohl sie von ihrem Monatsverdienst nicht leben können und dementsprechend auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind.

Trotzdem kann sich Deutschland freuen! Experten sagen einen weiteren Anstieg der Erwerbstätigenzahlen im nächsten Jahr voraus. Das Plus dürfte 2012 zwar geringer ausfallen als im Jahr 2011, dafür sind die Arbeitsmarktexperten aber fest davon überzeugt, dass es weiter aufwärts gehen wird. Der Bedarf an Personal aus Osteuropa dürfte folglich auch weiter zunehmen.

Offene Stellen – es gibt wieder Arbeit in Deutschland

Im November hat der Stellenindex BA-X der deutschen Bundesagentur für Arbeit ein neues Allzeithoch erreicht. Auch wenn sich die Nachfrage nach Arbeitskräften über alle Branchen verteilt, so gibt es doch einige Bereiche, in denen es den Firmen besonders schwierig fällt, Personal zu finden. Dazu haben wir eine Infografik mit den Top10 der offenen Stellen im Monat November erstellt:

Offene Stellen in Deutschland
Offene Stellen in Deutschland (November 2011)

Der stark vom anziehenden Exportgeschäft profitierende Maschinenbau hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass Berufe in der Metallerzeugung und -bearbeitung die klare Nummer eins unter den offenen Stellen einnehmen. Auch die Logistikbranche dürfte durch den Handelsboom einen hohen Bedarf an Arbeitskräften haben – so lässt sich Platz zwei bei den offenen Stellen in Deutschland erklären. Mechatronik, Energie- und Elektroberufe können ebenfalls zu einem großen Teil den exportorientierten Branchen Maschinenbau und Fahrzeugbau zugerechnet werden.

Mehr als genug Arbeit in Deutschland

Fazit: Es gibt noch Arbeit in Deutschland – und zwar so viel, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Der Stellenindex BA-X hat zumindest einen neuen Allzeithöchststand erreicht. Und auch die Arbeitslosenzahlen sind so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Kein Wunder, dass immer mehr deutsche Unternehmen auf die Suche nach Arbeitskräften in Osteuropa gehen.