Die deutsche Bundesregierung hat in ihrer heutigen Kabinettsitzung das Konzept zur Fachkräftesicherung beschlossen. Die Nutzung und Förderung inländischer Potenziale steht im Vordergrund, muss aber zwingend um mehr qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland ergänzt werden. In diesem 21 Seiten langen Papier kann man im Kapitel 3.5 Integration und qualifizierte Zuwanderung unter anderem folgende Sätze lesen:
Die Bundesregierung wird prüfen, wie der Zugang von ausländischen Hochqualifizierten und Fachkräften zum deutschen Arbeitsmarkt noch systematischer an den Bedürfnissen des deutschen Arbeitsmarktes ausgerichtet und nach zusammenhängenden, klaren, transparenten und gewichteten Kriterien wie Bedarf, Qualifizierung und Integrationsfähigkeit gestaltet werden kann. Die Bundesregierung wird dabei auch die Erfahrungen anderer Länder einbeziehen.
Als Berufsgruppen, in denen die Zuwanderung besonders gefördert werden soll, führt der Bericht neben Maschinenbauingenieuren, Fahrzeugbauingenieuren und Elektroingenieuren auch Ärzte auf. Weiter heißt es im Papier, aus dem sich jetzt gesetzliche Neuregelungen ableiten werden:
Diese Aussetzung der Vorrangprüfung erfolgt, da ein offensichtlicher Fachkräftemangel für diese Berufe im Inland besteht und eine erleichterte qualifizierte Zuwanderung auch aus Drittstaaten ein erfolgsversprechender Schritt ist, um die Arbeitskräftelücke zeitnah zu schließen. Die Sachlage wird zum Zwecke der Anpassung regelmäßig daten- und expertengestützt überprüft werden.
Unser Standpunkt zur Fachkräftesicherung in Deutschland
(Als eine bulgarische Personalberatung, die sich auf die Vermittlung von Ingenieuren nach Deutschland spezialisiert hat):
Der Zugang von Bulgaren und Rumänen zum deutschen Arbeitsmarkt ist nach wie vor reglementiert und wird durch mehr oder weniger wirkungslose bürokratische Hürden verkompliziert. Gerade den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus Staaten mit den niedrigsten Löhnen im EU-Raum, für die eine Beschäftigungsaufnahme in Deutschland besonders attraktiv ist, wird das Leben also besonders schwierig gemacht.
Das ist nicht nur diskriminierend, sondern zudem unlogisch – schließlich sitzen wir alle im gleichen EU-Boot. Es bleibt abzuwarten, wie ernst es die Bundesregierung mit der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes auch und gerade für Bulgaren und Rumänen meint.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat es erkannt: „Wenn wir Spitze bleiben wollen, brauchen wir auch Spitzenleute von überall her.“ Auch der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank Weise, hatte sich erst vor kurzem für eine verstärkte Zuwanderung ausgesprochen.
Diese sollte jetzt durch schnelle Gesetzesänderungen und Verfahrenserleichterungen stimuliert werden. Denn die Alternative wäre: Abwanderung der Industrie aus Deutschland in Staaten, in denen noch ausreichend Fachkräfte und Ingenieure zu finden sind.
Hallo, ich als „Deutsche Fachkraft“ denke, dass es der Regierung hier darum geht, die Löhne weiter zu senken. Genau wie in den letzten 20 Jahren, als Facharbeiter immer weniger netto übrig hatten. Schade. 🙁