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Effektive Massnahmen zur Abmilderung des Fachkräftemangels in Bulgarien

Eine globale Studie zum Talentmangel, durchgeführt durch die Manpower Group, zeigt, dass 35 Prozent der Arbeitgeber weltweit Schwierigkeiten haben, qualifizierten Mitarbeiter zu finden. Somit erreicht der Fachkräftemangel seinen höchsten Wert seit dem Beginn der globalen Wirtschaftskrise.

Wie sieht es mit dem Personalmangel in Bulgarien aus?

Der Personalmangel ist in Bulgarien besonders in der Geschäftsführung zu spüren. Nach Fachkräften im Bereich des Executive/Corporate Managements wird oft gesucht, ebenso wird in den letzten drei Jahren nach Maschinenbauingenieuren und Konstrukteuren nachgefragt, was durch die Orientierung der Unternehmen auf High-Technologien zu erklären ist.

Gesuchte Berufe in Bulgarien
Für welche Berufe wird 2013 in Bulgarien am meisten Personal gesucht?

Und wie sieht es weltweit aus?

Weltweit haben die befragten Arbeitgeber am meisten Mühe, qualifizierte Vertriebsmitarbeiter zu finden, gefolgt von Außendienstmitarbeitern und Technikern, insbesondere für die Produktion/Betriebstechnik, das Ingenieurwesen und für Wartungsarbeiten. Von der Talentknappheit am stärksten betroffen sind Japan (85 %), Brazil (68 %), die Türkei (58 %) und Hong Kong (58 %). Dagegen scheinen Irland (3 %), Spanien (3 %), Südafrika (6 %), China (15 %), die Niederlande (9 %) und die Tschechien (18 %) den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften am wenigstens zu verspüren.

Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern, auf den Manpower 2013 hinweist, verschärft sich und beeinflusst das Wirtschaftswachstum. Die Talentknappheit stellt die Personalverantwortlichen vor eine paradoxe Situation: Es ist nicht einfach, die richtige Person mit dem gewünschten Profil zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zu finden, obwohl auf dem Arbeitsmarkt viele Arbeitslose oder unterbeschäftigte Personen zu finden sind.

Was ist es gegen den Fachkräftemangel zu tun?

Die Personalvermittler weisen für die Bekämpfung der Talentknappheit insbesondere auf die große Bedeutung von Weiterbildung hin. In dieser Richtung hat die Regierung in Bulgarien bereits einige Maßnahmen getroffen. Das Programm „Ich kann mehr“ orientiert sich auf der Qualifizierung der Arbeitskräfte und bietet kostenlose Sprach- oder zusätzliche Berufsqualifikatsionskurse an.

Die Einführung eines dualen Systems der beruflichen Ausbildung und die Firmenbeteiligung an der Entwicklung von Lehr- und Studienplänen, sowie die Schaffung eines privaten Fonds zur Weiterqualifizierung des Lehrkörpers, zählen auch zu den zukünftigen Bekämpfungsplänen der Talentknappheit.

Interessantes Ergebnis bei der von Manpower-Studie ist die Tatsache, dass in Bulgarien im Unterschied zu anderen Ländern in der EU kein Mangel an medizinische Fachkräften beobachtet wird. Der Mangel nach IT-Spezialisten ist auch relativ weniger, wobei jährlich viele Fachkräften aus diesen Bereichen das Land verlassen, was ein Kennzeichnen für die Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulsystems in Bulgarien ist.

Personalberatung in Bulgarien

Sie brauchen Unterstützung für Ihr Unternehmen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden? Die Personalberatung Balkaninvest unterstützt Sie bei der Besetzung von Vakanzen durch passgenaue Lösungsansätze. Treten Sie mit uns in Kontakt und lassen Sie uns ins Gespräch kommen. Wir können eine langjährige Erfahrung auf dem bulgarischen Arbeitsmarkt vorweisen und haben uns insbesondere als Vermittler für Fach- und Führungskräfte mit deutschen Sprachkenntnissen positioniert.

Bundesregierung beschließt Konzept zur Fachkräftesicherung

Die deutsche Bundesregierung hat in ihrer heutigen Kabinettsitzung das Konzept zur Fachkräftesicherung beschlossen. Die Nutzung und Förderung inländischer Potenziale steht im Vordergrund, muss aber zwingend um mehr qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland ergänzt werden. In diesem 21 Seiten langen Papier kann man im Kapitel 3.5 Integration und qualifizierte Zuwanderung unter anderem folgende Sätze lesen:

Die Bundesregierung wird prüfen, wie der Zugang von ausländischen Hochqualifizierten und Fachkräften zum deutschen Arbeitsmarkt noch systematischer an den Bedürfnissen des deutschen Arbeitsmarktes ausgerichtet und nach zusammenhängenden, klaren, transparenten und gewichteten Kriterien wie Bedarf, Qualifizierung und Integrationsfähigkeit gestaltet werden kann. Die Bundesregierung wird dabei auch die Erfahrungen anderer Länder einbeziehen.

Als Berufsgruppen, in denen die Zuwanderung besonders gefördert werden soll, führt der Bericht neben Maschinenbauingenieuren, Fahrzeugbauingenieuren und Elektroingenieuren auch Ärzte auf. Weiter heißt es im Papier, aus dem sich jetzt gesetzliche Neuregelungen ableiten werden:

Diese Aussetzung der Vorrangprüfung erfolgt, da ein offensichtlicher Fachkräftemangel für diese Berufe im Inland besteht und eine erleichterte qualifizierte Zuwanderung auch aus Drittstaaten ein erfolgsversprechender Schritt ist, um die Arbeitskräftelücke zeitnah zu schließen. Die Sachlage wird zum Zwecke der Anpassung regelmäßig daten- und expertengestützt überprüft werden.

Hier gibt finden Sie weitere Informationen und das komplette Konzept der Bundesregierung zur Fachkräftesicherung als PDF-Download.

Unser Standpunkt zur Fachkräftesicherung in Deutschland

(Als eine bulgarische Personalberatung, die sich auf die Vermittlung von Ingenieuren nach Deutschland spezialisiert hat):

Der Zugang von Bulgaren und Rumänen zum deutschen Arbeitsmarkt ist nach wie vor reglementiert und wird durch mehr oder weniger wirkungslose bürokratische Hürden verkompliziert. Gerade den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus Staaten mit den niedrigsten Löhnen im EU-Raum, für die eine Beschäftigungsaufnahme in Deutschland besonders attraktiv ist, wird das Leben also besonders schwierig gemacht.

Das ist nicht nur diskriminierend, sondern zudem unlogisch – schließlich sitzen wir alle im gleichen EU-Boot. Es bleibt abzuwarten, wie ernst es die Bundesregierung mit der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes auch und gerade für Bulgaren und Rumänen meint.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat es erkannt: „Wenn wir Spitze bleiben wollen, brauchen wir auch Spitzenleute von überall her.“ Auch der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank Weise, hatte sich erst vor kurzem für eine verstärkte Zuwanderung ausgesprochen.

Diese sollte jetzt durch schnelle Gesetzesänderungen und Verfahrenserleichterungen stimuliert werden. Denn die Alternative wäre: Abwanderung der Industrie aus Deutschland in Staaten, in denen noch ausreichend Fachkräfte und Ingenieure zu finden sind.

Fachkräfte aus Bulgarien wichtig für Deutschland

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde – Deutschland gehen die qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus. Bei sinkenden Arbeitslosenzahlen, die in diesem Monat wohl wieder die Dreimillionenmarke unterschreiten dürften, ist in einigen Branchen bereits ein massiver Mangel an adäcuqtausgebildeten Arbeitskräften zu verzeichnen. In den nächsten Jahren wird Deutschland daher auf die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland angewiesen sein. Bulgarien bietet sich aufgrund des Lohngefälles und der gut ausgebildeten Arbeitskräfte, viele darunter mit deutschen Sprachkenntnissen, als ein Land an, aus dem solche Fachkräfte abgeworben werden könnten. Die EU-Mitgliedschaft Bulgariens ist ein weiterer Pluspunkt.

Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender der deutschen Bundesagentur für Arbeit (Foto:BA)

Der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank Weise, hat sich jüngst in einem Zeitungsinterview dafür ausgesprochen, verstärkt Fachkräfte im Ausland anzuwerben. Er prognostiziert einen Bedarf an ausländischen Fachkräften in Höhe von über zwei Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bis zum Jahr 2025. Hierbei sind verstärkt Bemühung um die Aktivierung von Arbeitslosen oder Müttern, die Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Karriere haben, bereits berücksichtigt.

Fachkräfte müssten „im Ausland gewonnen und hierzulande integriert werden, damit unsere Wirtschaft weiter gut wachsen kann“, so Weise. Insgesamt rechnet Weise mit einer Fachkräftelücke in der Größenordnung von sechs bis sieben Millionen bis 2025.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) rechnet mit einer Fachkräftelücke in Deutschland von 5,2 Mio. Arbeitskräften bis zum Jahr 2030, darunter 2,4 Millionen mit Hochschulqualifikation. Die seit Anfang Mai für die Staaten, die 2004 der Europäischen Union beigetreten sind geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit bewertet der Spitzenverband positiv. Selbst Grenzregionen in Ostdeutschland würden davon profitieren: Die Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den EU-8-Staaten eröffnet vor allem auch für Betriebe in Ostdeutschland, die bereits heute oft händeringend Nachwuchs suchen, zusätzliche Chancen, ihren Bedarf an Auszubildenden zu decken.

Durch die Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den EU-8-Staaten wird die Zahl qualifizierter Arbeitskräfte, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, nach BDA-Einschäthung nur geringfügig steigen. Diese reicht bei weitem nicht aus, um den starken, demografisch bedingten Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials in den nächsten Jahren auszugleichen und können keineswegs als Ersatz für ein dringend nötiges, schlüssiges Gesamtkonzept für eine arbeitsmarktorientierte Zuwanderung gesehen werden.