von Balkaninvest-Team | Jan. 3, 2013 | Personal, Wirtschaft
Die Zahl der Bulgarinnen und Bulgaren, die in Deutschland einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, wächst kontinuierlich. Wie aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, wurde 2012 ein neuer Rekordwert erreicht, im Jahresmittel arbeiteten 25.840 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit bulgarischer Staatsangehörigkeit in Deutschland.
Deutscher Arbeitsmarkt sehr beliebt
Seit dem Jahr 2000 wurde jährlich eine Zunahme in der Beschäftigung ermittelt. Auffällig ist der rapide Anstieg in den Jahren 2010 bis 2012 – jährlich wuchs die Anzahl der Bulgaren, die ihr Geld in Deutschland verdienten, in diesen Jahren um etwa 5000. Dies kann durch die schlechte wirtschaftliche Lage in Bulgarien erklärt werden, das bis ca. 2008 noch einen regelrechten Wirtschaftsboom erlebt hatte. Auch die schnelle Überwindung der deutschen Wirtschaftskrise und die daraus resultierende erhöhte Nachfrage nach Arbeitnehmern mag ihren Anteil dazu beigetragen haben.

Wieviele Bulgaren arbeiten in Deutschland? Entwicklung 2000 bis 2012.
Trend dürfte auch 2013/2014 anhalten
Für 2013 kann mit einer weiteren Steigerung gerechnet werden, wenngleich der schwächere deutsche Arbeitsmarkt dazu führen wird, dass das Wachstum unter dem der Vorjahre bleibt. Und für das Jahr 2014 wird – unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa – der Wegfall der Übergangsbeschränkungen, die Bulgaren den Zutritt auf den deutschen Arbeitsmarkt erschweren, für eine weitere Dynamik sorgen. Rekordwerte sind also auch in den nächsten Jahren zu erwarten.
Die Personalberatung Balkaninvest wird auch 2013 versuchen, diese Dynamik zu unterstützen und passgenau deutsche Arbeitgeber mit professionellen Dienstleistungen begleiten.
von Balkaninvest-Team | Dez. 21, 2012 | Wirtschaft
Ein „anstrengendes“ neues Jahr steht vor der Tür Europas. Dagegen zeigt sich die Wirtschaftsprognose Bulgariens für das kommende 2013 gemäß der auf der von „Euromany“ organisierte Jahreskonferenz für Zentral- und Osteuropa in Wien präsentierten Bankanalysen relativ ermutigend. Das Forum der Regionеn versammelt jedes Jahr führende ausländische und inländische Investoren, Minister der europäischen Regierungen, Zentralbankpräsidenten, erfolgreiche Unternehmungsführer und angesehene Finanzexperten von Weltformat, die eine wirtschaftliche Agenda für das kommende Jahr festlegen.
Stabiler Wirtschaftswachstum erwartet
Laut „UniCredit Research“ steigt das bulgarische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,7 Prozent im kommenden Jahr. Das durchschnittliche Monatsgehalt wird sich von 350 auf 376 Euro erhöhen. Die Erwartungen bezüglich Export und bezogen auf ausländische Investitionen sind auch positiv. Die Entwicklung der Exporte wird sich positiv auf das Leistungsbilanzdefizit auswirken.

BIP Prognose Bulgarien und ausgewählte EU-Mitglieder 2013
Der Export-Boom kommt im Land durch eine höhere und bessere Nutzung der Produktionskapazitäten und der Entwicklung von weiteren Kapazitäten in den letzten Jahren zustande. Auch der zukünftige Ausblick auf Bulgariens Wachstumsmöglichkeiten ist durch diese Entwicklung der Exporte besser gestellt. Zum Vergleich betrugen die BIP-Prognosen für Bulgarien im Jahr 2011 und 2012 nur 2 Prozente respektive 1,5 Prozent.
Die Experten begründen ihre optimistische Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens zum Teil mit einem von ihnen erwarteten besseren Abruf von EU-Fördermitteln. Schon seit Jahren stehen für das EU-Mitgliedsland Bulgarien nicht zurückzuzahlende Fördergelder der EU zur Verfügung, beispielsweise für Projekte im Transportsektor, für den Bau von Kläranlagen und Müll-Deponien, aber auch für die Privatwirtschaft.
Bankensektor in der Region stabil
Die Banken im Mittel- und Osteuropa bleiben stabil, und die Tochtergesellschaften in der Region sind gut kapitalisiert. Auf diese Behauptung eigneten sich die Teilnehmer der 18 Konferenz „Euromoney“.
Die besseren wirtschaftlichen Aussichten für Bulgarien im kommenden 2013 sind dem Trend in den nächsten Jahren zum Ausgleich der Leistungsbilanz, der Haushaltskonsolidierung, der niedrigen öffentlichen Verschuldung und der Reduktion der Bruttoauslandsverschuldung des privaten Sektors im Land zu verdanken.
von Balkaninvest-Team | Nov. 16, 2012 | Steuer, Wirtschaft
Eine von der Wiener Zeitung durchgeführte Untersuchung zeigt einen erheblichen Anstieg der Investitionen in Bulgarien seit dem Jahr 1996. Die meisten Investitionen stammen aus Holland und Österreich. Deutschland und Zypern zeigen sich auch als wichtige Investoren für das Land mit etwa 2,523 beziehungsweise 2,257 Mrd. Euro Investitionen in dem Zeitraum 1996-2011.
Unter der guten Gründen, in Bulgarien zu investieren, zeigen sich die attraktive Wachstumswirtschaft, die günstigen Rahmenbedingungen, die unschlagbaren Steuersätze, das sicheres Finanzsystem und nicht zuletzt die hervorragende Lage. Dank der hervorragenden geopolitischen Lage Bulgariens am Schnittpunkt zwischen West-und Mitteleuropa und den schnell wachsenden asiatischen Märkten sowie dem Umstand, dass allein fünf der zehn europäischen Transportkorridore über bulgarisches Gebiet führen, bietet sich das Land als beliebter Standort an.

Ausländische Direktinvestitionen in Bulgarien
Vor einigen Jahren wurde in Bulgarien das Gesetz zur Förderung ausländischer Investoren geschaffen, um mehr Investoren ins Land zu holen. Das Gesetz zielt auf den Abbau bürokratischer Hindernisse und die Gewährung administrativer Unterstützung für Firmen, die in Bulgarien investieren möchten. Für bestimmte Fälle gibt es auch staatliche finanzielle Unterstützungen und individuelle administrative Betreuung.
Die meisten Investitionen erfolgen in den Bereichen Energie und Produktion. Bulgarien ist steuerlich eines der attraktivsten EU Staaten, dank einer 10%-Körperschaftssteuer, einer Umsatzsteuer-Befreiung auf den Import von Anlagegütern für Investitionsprojekte über 5 Millionen Euro und Doppelsteuerungsabkommen mit 61 Ländern weltweit.
Finanzminister Dobrev kündigt in Interview weitere Verbesserungen für Investoren an
Gemäß des Interviews mit dem bulgarischen Finanzminister Delyan Dobrev in der Wiener Zeitung, sollten Investoren Förderungen von bis zu 50 Prozent auch für Ausbildung der Mitarbeiter, Energieeffizienzprojekte oder technische Innovationen beantragen können. Um die gefürchteten Behördengänge zu erleichtern, würden bevorzugten Investoren sogar persönliche Assistenten beiseite gestellt, die diese erleichtern und zu beschleunigen sollen. Bulgarien weist eines der niedrigsten Budgetdefizite der EU vor, eine der niedrigsten Verschuldungsraten und gemeinsam mit Dänemark und Finnland ist es eines von drei Ländern, die noch die Maastricht-Kriterien erfüllen. Dabei hat Bulgarien den Euro noch gar nicht eingeführt!
von Balkaninvest-Team | Nov. 1, 2012 | Wirtschaft
Im Juni 2012 verzeichneten die Hotels in Bulgarien den höchsten Prozentsatz der Auslastung in der EU. Die von Eurostat durchgeführte Untersuchung zeigt, dass im Juni 2012 die Auslastung der Hotels in Bulgarien etwa 89,4 Prozent betrug. In der Rangliste stehen nach Bulgarien Cypern mit 77,4 Prozenten, Malta mit 75,7 Prozenten und sogar der Gastgeber der Olympischen Spiele Großbritannien mit einem Wert von etwa 72 Prozenten reiht sich hinten an.
Deutliche Unterschiede bei der Hotelauslastung in Europa
Am unteren Ende der Liste steht die Slowakei mit 33,7 Prozenten, Rumänien mit etwa 35,3 Prozenten und Polen mit 44,3 Prozenten. Im Hotel bestimmt die Bettenzahl die Kapazität, die zweckmäßigerweise in Übernachtungen gemessen wird. Der Prozentsatz der Auslastung gibt an, wie viele der maximal möglichen Übernachtungen realisiert wurden.

Die Auslastung von Hotels in der EU nach Staaten
Nur in vier Ländern der EU, nämlich Bulgarien, Lettland, Litauen und Deutschland, wurde nach Eurostat ein Anstieg von über 1 Prozentpunkt der Auslastung ab Januar bis Juni 2012 berechnet. Ein Rückgang von mehr als einem Prozentpunkt wurde in Italien, Portugal, Schweden und Rumänien registriert.
Bulgarien setzt auf Tourismus
Der Tourismus hat sich seit Jahren als ein Markenzeichen Bulgariens etabliert. Größte Entwicklungspotentiale sehen Marktbeobachter im Bereich Balneologie (Bädertourismus), der momentan einen Anteil am touristischen Angebot von nur 7 Prozenten hält. Ebenfalls große Perspektiven gibt es im Bereich Kultur-und Landtourismus (Rural Tourism). Für die benötigten Investitionen stehen auch umfangreiche Mittel aus den EU-Strukturfonds zur Verfügung. In den kommenden Jahren ist mit dem Ausbau bestehender Gebirgsorte für den Wintersport sowie des Kur-und Wellnessbereich zu rechnen.
Vielfältige Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich für ausländische Unternehmen bei der Bereitstellung von Know-how für den Tourismusbereich, im Export von Produkten für den Ausbau der Tourismusinfrastruktur und der allgemeinen Infrastruktur bis zu Zuliefermöglichkeiten bei diversen Hotelprojekten oder Technologien. Die rasche Entwicklung der Tourismusbranche in Bulgarien ist auch der hohen Qualifikation der Beschäftigten zu bedanken. In Bulgarien gewinnt die Ausbildung an den Berufsschulen für Tourismus immer mehr an Popularität. Servicekräfte, Köche und Hilfspersonal im Bereich der Hotel-und Gastronomie werden in mehr als 35 Berufsgymnasien in dem Land vorbereiten, wobei die Ausbildung auf Fremdsprachen, vor allem Englisch und Deutsch, zielorientiert ist.
von Balkaninvest-Team | Okt. 18, 2012 | Europa, Personal, Wirtschaft
Im Rahmen der gerade stattfindenden europäischen KMU-Woche 2012 (15. bis zum 21. Oktober) hat die EU-Kommission interessante Statistiken zu den unterschiedlichen Situation in den Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft veröffentlicht. Hier eine tabellarische Aufstellung der wichtigsten Zahlen für Bulgarien und im Vergleich dazu die Zahlen für Deutschland und Österreich:

Die bulgarischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erbringen 61,9 Prozent der Wertschöpfung des Landes, wobei 99,8 Prozent aller Unternehmen dieser Gruppe zugeordnet werden können. 75,7 Prozent aller Beschäftigten im Privatsektor Bulgariens sind bei KMUs angestellt, wobei der Schwerpunkt der bulgarischen KMU im Bereich Handel zu sehen ist, während EU-weit der Dienstleistungssektor dominiert.
Nach der KMU-Definition der Europäischen Union gelten Firmen mit einer maximalen Anzahl von 250 Beschäftigten und einem Umsatzerlös von weniger als 50 Millionen Euro pro Jahr als KMU (bzw. englisch abgekürzt SME für „small medium enterprises). Diese Definition ist nicht nur statistisch wichtig, sie findet auch bei der Vergabe von Fördermitteln, mit denen insbesondere der Mittelstand unterstützt werden soll, eine praktische Anwendung.
Bulgarien fehlen die großen Firmen
Die Vergleichszahlen für Deutschland: Hier werden 99,5 Prozent aller Unternehmen als KMU klassifiziert. Sie repräsentieren einen Anteil von 53,9 Prozent der Wertschöpfung des Landes, die durch 62,7 Prozent aller im Privatsektor beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erbracht wird. In Österreich sieht es ähnlich aus, hier gelten 99,7 Prozent aller Unternehmen als KMU und erwirtschaften 60,8 Prozent der Wertschöpfung. Der Anteil der in der Privatwirtschaft tätigen Arbeitsbevölkerung, die bei KMU beschäftigt sind, beträgt 60,8 Prozent.
Die bulgarische Wirtschaft ist wesentlich stärker mittelständisch ausgerichtet als die deutsche oder österreichische. Die Anzahl von Großunternehmen ist in Bulgarien, mit Ausnahme einiger meist staatsnaher Firmen, gering. In diesem Beitrag haben wir die bulgarischen Firmen mit den meisten Mitarbeitern aufgeführt – im internationalem Maßstab kann man diese Firmen wenn nicht nach der EU-Definition, so doch umgangssprachlich als „mittelständisch“ bezeichnen. Wirkliche Big Player existieren nicht.
von Balkaninvest-Team | Juli 22, 2012 | Wirtschaft
Im Juni 2012 lag Bulgarien unter den drei Ländern in der Europäischen Union mit der niedrigsten Inflationsrate – die Preise stiegen verglichen mit dem Vorjahresmonat um lediglich 1,6 Prozent. Den ersten Platz nahm Schweden mit 0,9 Prozent Inflationsrate. In Ungarn (5,6 Prozent) sowie Estland und Malta (je 4,4 Prozent) wurden auf Jahresbasis die höchsten Inflationsraten gemessen.
Als Inflation wird den andauernden Anstieg des Verhältnisses von Geldmenge zu Gütermenge, d. h. pro Gütereinheit steigt die Anzahl der Geldeinheiten, bezeichnet. Folge hiervon ist ein Anstieg des Preisniveaus. Eine monatliche Rate vergleicht die Preisniveaus der letzten beiden Monate. Obgleich aktuell, kann dieses Maß durch saisonale oder andere Effekte beeinflusst sein.

Die Inflationsrate in Bulgarien
Die jährliche Inflationsrate der EU lag nach Angaben des statistischen Amtes der Europäischen Union, Eurostat, im Juni 2012 bei 2,6 Prozent, gegenüber 2,5 Prozent im Mai. Ein Jahr zuvor habe sie 3,1 Prozent betragen. Als Grund für den Anstieg der Inflationsrate im Europaraum werden die Preiserhöhung des Alkohols und Tabak um etwa 4,9 Prozenten, der Wohnungen um 3,7 Prozenten und der Verkehrsdienstleistungen um 3,1 Prozent aufgeführt. Die Hauptkomponenten mit den niedrigsten monatlichen Raten sind Nachrichtenübermittlung und Ausbildung.
Unverändert bleiben im Juni die Verbraucherpreise im Europaraum-2.4%. Als Hauptgrund wird von Reuters der Preisreduzierung der Brennstoffe gezeigt.
Die niedrigsten Durchschnittswerte über zwölf Monate bis einschließlich Juni 2012 verzeichneten laut Eurostat Schweden (1,1 Prozent), Irland (1,6 Prozent) und Griechenland (1,9 Prozent), während die höchsten Werte in Estland und Ungarn (je 4,7 Prozent) sowie Slowakei (4,1 Prozent) gemessen wurden.