Die bulgarische Bauwirtschaft kann nach einer langen Durststrecke endlich einmal wieder positive Zahlen melden. Auch wenn die Krise noch lange nicht überstanden ist, so meldeten für den Monat Mai 2011 seit langer Zeit wieder einmal mehr Unternehmen einen positiven Beschäftigungsausblick als einen negativen. Darunter versteht man die Einschätzung der Beschäftigungssituation für die nächsten drei Monate (wer stellt ein?).
Die Frühjahrsbelebung ist hierbei natürlich zu berücksichtigen, aber wie die Grafik zeigt, wurde in den letzten zwei Jahren nie ein positiver Beschäftigungsausblick festgestellt – immer musste von einem Netto-Arbeitsplatzabbau ausgegangen werden (mehr Firmen reduzieren Arbeitsplätze, als dass sie neue schaffen). Bezogen auf die Arbeitslosigkeit in Bulgarien waren und sind die Bauarbeiter überproportional stark betroffen.
Auch die Einschätzung der Geschäftslage für das eigene Unternehmen und die Bewertung der eigenen Bautätigkeit zeigt wieder nach oben – die Rekordwerte der Jahre 2007 und 2008 sind zwar noch weit entfernt, aber zumindest zeigt die Entwicklung jetzt wieder nach oben. Zu beachten ist jedoch, dass sich die Geschäftslage im Vormonat April (verglichen mit dem März 2011) noch einmal merklich nach unten entwickelt hatte – ein stabiler und nachhaltiger Aufschwung kann also noch nicht bestätigt werden. Dafür müsste sich die derzeitige Entwicklung weiter fortsetzen.
Die bulgarischenImmobilienpreise, sowohl für gewerbliche Immobilien als auch für Wohnimmobilien, sind nach wie vor im Keller. Die Projekte, die derzeit abgeschlossen werden, wurden in der Regel noch vor dem Beginn der Krise projektiert. Fleissig gebaut wird jedoch im Bereich der Lebensmitteldiscounter – eine Filiale nach der anderen öffnet ihre Tore. Die Expansion, vor allem vorangetrieben von den deutschen Ketten Penny-Market und Lidl, sorgte zumindest in diesem Bereich für Arbeitsplätze und stimuliert den Bausektor.