Im Juni 2012 verzeichneten die Hotels in Bulgarien den höchsten Prozentsatz der Auslastung in der EU. Die von Eurostat durchgeführte Untersuchung zeigt, dass im Juni 2012 die Auslastung der Hotels in Bulgarien etwa 89,4 Prozent betrug. In der Rangliste stehen nach Bulgarien Cypern mit 77,4 Prozenten, Malta mit 75,7 Prozenten und sogar der Gastgeber der Olympischen Spiele Großbritannien mit einem Wert von etwa 72 Prozenten reiht sich hinten an.
Deutliche Unterschiede bei der Hotelauslastung in Europa
Am unteren Ende der Liste steht die Slowakei mit 33,7 Prozenten, Rumänien mit etwa 35,3 Prozenten und Polen mit 44,3 Prozenten. Im Hotel bestimmt die Bettenzahl die Kapazität, die zweckmäßigerweise in Übernachtungen gemessen wird. Der Prozentsatz der Auslastung gibt an, wie viele der maximal möglichen Übernachtungen realisiert wurden.
Nur in vier Ländern der EU, nämlich Bulgarien, Lettland, Litauen und Deutschland, wurde nach Eurostat ein Anstieg von über 1 Prozentpunkt der Auslastung ab Januar bis Juni 2012 berechnet. Ein Rückgang von mehr als einem Prozentpunkt wurde in Italien, Portugal, Schweden und Rumänien registriert.
Bulgarien setzt auf Tourismus
Der Tourismus hat sich seit Jahren als ein Markenzeichen Bulgariens etabliert. Größte Entwicklungspotentiale sehen Marktbeobachter im Bereich Balneologie (Bädertourismus), der momentan einen Anteil am touristischen Angebot von nur 7 Prozenten hält. Ebenfalls große Perspektiven gibt es im Bereich Kultur-und Landtourismus (Rural Tourism). Für die benötigten Investitionen stehen auch umfangreiche Mittel aus den EU-Strukturfonds zur Verfügung. In den kommenden Jahren ist mit dem Ausbau bestehender Gebirgsorte für den Wintersport sowie des Kur-und Wellnessbereich zu rechnen.
Vielfältige Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich für ausländische Unternehmen bei der Bereitstellung von Know-how für den Tourismusbereich, im Export von Produkten für den Ausbau der Tourismusinfrastruktur und der allgemeinen Infrastruktur bis zu Zuliefermöglichkeiten bei diversen Hotelprojekten oder Technologien. Die rasche Entwicklung der Tourismusbranche in Bulgarien ist auch der hohen Qualifikation der Beschäftigten zu bedanken. In Bulgarien gewinnt die Ausbildung an den Berufsschulen für Tourismus immer mehr an Popularität. Servicekräfte, Köche und Hilfspersonal im Bereich der Hotel-und Gastronomie werden in mehr als 35 Berufsgymnasien in dem Land vorbereiten, wobei die Ausbildung auf Fremdsprachen, vor allem Englisch und Deutsch, zielorientiert ist.