Recruiting 2016: Der Trend zum Employer Branding

Zum Jahresanfang überlegen sich viele Personal, was im vergangengen Jahr so gut gelaufen ist und welche Optimierungsmöglichkeiten es nun gibt. Eine gute Zeit also sich mit dem Begriff des Employer Branding auseinanderzusetzen, falls dies noch nicht geschehen ist.

Bei einer Umfrage des digitalen Markt- und Meinungsforschunginstitut „Marketagent.com“ gaben 29,4% der befragten Personen an, dass eine ansprechende Unternehmenswebseite ausschlaggebend für eine Bewerbung ist. Für 21,6% spielte außerdem die Kommunikation der Unternehmensphilosophie nach außen eine große Rolle. Trotzdem beschäftigen sich nach wie vor wenige damit, vor allem kleinere Unternehmen schrecken vor dem Erschaffen einer solchen „Arbeitgebermarke“ zurück. Dabei können gerade KMUs viel von einer echten „Brand“ profitieren. Aber worum geht es beim Employer Branding konkret und lohnt es sich wirklich sich damit zu beschäftigen?

Employer Branding: Schnittstelle Marketing und HR

Um heutzutage neue, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, reicht es nicht mehr aus mit einem „jungen, dynamischen Arbeitsumfeld“ zu werben. Personal- und Marketingabteilung müssen eng zusammenarbeiten, um attraktive Stellenangebote zu erstellen, die außerdem auch der wahren Unternehmensphilosophie entsprechen sollten. 53,6% der Arbeitssuchenden gaben an, dass die Qualität der Stellenangebote die eigene Meinung über das Unternehmen relativ hoch beeinflusst. Umso wichtiger ist es deshalb, diese geschickt und kreativ zu formulieren, denn talentierte, attraktive Arbeitnehmer sind rar geworden und die Unternehmen müssen regelrecht um sie kämpfen („War for Talents“).

Konkret kann das Employer Branding als ein Teil des Inbound Marketings gesehen werden, bei dem mit informativem und qualitativ hochwertigem „Content“ auf sich aufmerksam gemacht wird. Dabei sind Social Media und Blogs beliebte und hilfreiche Tools geworden.

Employer Branding
Employer Branding

Während bei Ersterem die Quantität der erreichten Personen im Vordergrund steht, konzentriert man sich bei unternehmenseigenen Blogs mehr auf die Qualität der gelieferten Infos. Beide haben den Vorteil, dass sich die Zielgruppe automatisch herauskristallisieren wird. In beiden Fällen ist es wichtig, regelmäßig Inhalte zu veröffentlichen, um bei Interessenten aktuell zu bleiben. Durch derlei Online-Aktivitäten wird eine Art Beziehung zwischen den Lesern und dem Unternehmen aufgebaut, die in Zukunft weiter gepflegt werden muss.

Employer Branding-Tipps für KMUs

In diesem „War for Talents“ gehen kleinere Unternehmen oft unter. Gegen riesige Konzerne mit hohem Marketing-Budget konkurrieren zu können ist nicht leicht, aber sicher nicht unmöglich! Auch kleine Unternehmen können bei neuen Bewerbern punkten, wichtig ist, sich von der Masse abzuheben. Hier ein paar Tipps, wie man sich gegen die „richtig Großen“ beweisen kann:

  • Richtige Kommunikation nach außen: Konzerne wie Apple, Google oder EY können ihren Mitarbeitern zwar sicher tolle Büroräume und Firmenwagen zur Verfügung stellen, allerdings sind solche Benefits nicht immer das, was potenzielle Mitarbeiter anspricht. Um Mitarbeiter auch langfristig im Unternehmen halten zu können, muss man schon bei dem Verfassen der Stellenanzeige anfangen. Was darin versprochen wird, sollte unbedingt auch eingehalten werden, andernfalls macht sich bald Frustration bei Arbeitnehmern breit.
  • Identifikation der Unternehmensidentität: Um sich von der Masse abheben zu können, ist es daher für KMUs umso wichtiger die eigene Unternehmensidentität festzustellen und nach außen zu kommunizieren. Oft werden Stereotypen wie „junges, dynamisches Team“, „internationales Umfeld“ und „attraktives Gehalt“ verwendet um neue Mitarbeiter anzusprechen. Dabei haben kleinere Unternehmen vielleicht gerade den Vorteil, mit gutem Arbeitsklima und familiärem Umfeld werben zu können – und sollten dies auch nutzen. Authentisch zu wirken und zu sich selbst zu stehen ist wichtig, da nicht eingehaltene Versprechen nur zu Enttäuschung führen.
  • Engere Zusammenarbeit unter den Abteilungen: Da es in kleineren Unternehmen meist nicht so viele Mitarbeiter gibt und auch die Räumlichkeiten kleiner ausfallen, ist ein direkter Dialog zwischen den Abteilungen gegeben und die Zusammenarbeit enger. Es kommt zu weniger Missverständnissen und damit auch Konflikten. Eine gute Teamarbeit, sowie flache Hierarchien sind vielen Leuten wichtig und steigern auch den Unternehmenserfolg. Da diese Eigenschaften jedoch in großen Unternehmen aus organisatorischen Gründen oft gar nicht verwirklicht werden können, ist dies ein deutlicher Pluspunkt von KMUs.
  • Individuelle Einstellung auf Bedürfnisse: Die Arbeitswelt und die Ansprüche von Mitarbeitern ändern sich laufend. Waren früher Kriterien wie ein sicherer Arbeitsplatz mit fixem Gehalt besonders attraktiv, sind es heute Freiheiten wie Home-Office oder leistungsabhängige Entlohnung, die potenzielle Mitarbeiter ansprechen. Eine individuelle Einstellung auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer fällt kleineren Unternehmen ebenfalls leichter, als großen Konzernen, die sich meist an fest vorgeschriebene Regeln halten müssen.

Durch die vorher präsentierten Argumente soll gezeigt werden, dass KMUs viele Vorteile gegenüber Großunternehmen haben, derer sie sich lediglich bewusst werden müssen. Schafft man es die Charakteristika der Unternehmenskultur zu identifizieren, bildet sich die Employer Brand mehr oder weniger von selbst, dann muss diese nur noch nach außen kommuniziert werden. Grundlegende Informationen zum Employer Branding und dem übergeordneten Personalmarketing finden Sie hier.

Es lohnt sich also jedenfalls, in 2016 das Employer Branding verstärkt in die zukünftige Planung zu integrieren, sollte man dies bisher vernachlässigt haben. Und schließlich brauchen auch Unternehmen gute Vorsätze für das Jahr 2016!

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