Die deutsche Bundesregierung hat ihren Migrationsbericht für 2013 vorgestellt. Demnach wanderten 2013 insgesamt 1,23 Millionen Menschen nach Deutschland ein, etwa 200.000 mehr als noch 2012. So hohe Zahlen gab es zuletzt 1993.
Zuwanderer meist aus Europa
Die meisten Zuwanderer kamen 2013 – nach Staatsangehörigkeit – aus Polen (190 000), gefolgt von Rumänen (139 000) und deutschen Staatsangehörigen (118 000). Aus Bulgarien wanderten rund 61 000 Menschen. Die meisten Fortziehenden waren ebenfalls Deutsche (140 000), gefolgt von Polen (119 000), Rumänen (87 000) und Bulgaren (39 000).
Die Zahl der Fortzüge aus Deutschland ist laut Migrationsbericht von 2012 bis 2013 um zwölf Prozent auf 800 000 gestiegen (Vorjahr: 712 000). Das ergibt einen „Wanderungsgewinn“ von rund 430 000 Menschen (Vorjahr 370 000) – auch das der höchste seit 1993.
Der Migrationsbericht ist eine zahlenmäßige Darstellung des Migrationsgeschehens in Deutschland. Als statistische Auflistung enthält er keine politischen Wertungen. Der Bericht der Bundesregierung soll eine Grundlage für die Entscheidungsfindung von Politik und Verwaltung im Bereich der Migrationspolitik schaffen. Am 8. Juni 2000 hatte der Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, jährlich einen Migrationsbericht vorzulegen, der einen umfassenden Überblick über die jährliche Entwicklung der Zu- und Abwanderung für die Bundesrepublik Deutschland gibt. Der Bericht wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt und vom Bundesinnenminister dem Kabinett vorgelegt.
Hochqualifizierte, Fachkräfte und Studierende
Nachdem die Zuwanderung von Fachkräften und Hochqualifizierten aus Nicht-EU-Staaten von 2009 bis 2012 kontinuierlich gestiegen war (16 000 im Jahr 2009 auf 27 000 im Jahr 2012), gibt es 2013 einen Rückgang (24 000). Die Fachkräftezuwanderung im Jahr 2013 stagnierte etwa auf Vorjahresniveau.
Mit einer Blauen Karte-EU, die Arbeitssuchenden aus Drittstaaten die Möglichkeit einer Arbeitsaufnahme im Gebiet der Europäischen Union ermöglicht, kamen 2013 insgesamt 4651 Personen nach Deutschland. Im vorherigen Jahr waren es erst 2190. 301 000 Ausländer haben im Wintersemester 2013/2014 an deutschen Hochschulen studiert (davon waren 72,6 Prozent Bildungsausländer).
77.030 Ausländer nahmen im Wintersemester 2013/14 ein Studium in Deutschland auf, auch das ein Rekordwert, davon waren 81,6 Prozent Bildungsausländer. Im gesamten Jahr 2013 nahmen 86.170 Bildungsausländer ein Studium auf, den größten Anteil hieran hatten mit 10,5 Prozent Studenten aus China, gefolgt von Frankreich und Spanien (jeweils fünf Prozent). Der Gruppe der Bildungsausländer werden auch Austauschstudenten zugeordnet, die üblicherweise als Erstsemesterstudenten gezählt werden, auch wenn sie bereits im Ausland studiert haben.
Mehr Asylbewerber
Von 1990 bis Ende 2013 gab es in Deutschland 2,584 Millionen Asylbewerber. Seit 2007 steigen die Asylantragszahlen wieder an. Im Jahr 2013 ist die Zahl der Erstanträge mit 109.580 Personen gegenüber dem Vorjahr um knapp 70 Prozent angestiegen (2012: 64 539 Asylerstanträge).
Im Jahr 2013 stammten rund 39 Prozent aller Antragsteller aus Europa (2012: 34,9 Prozent) gegenüber fast 39 Prozent aus Asien (2012: 51,1 Prozent). Angestiegen gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil der Asylbewerber aus Afrika. Dieser betrug im Jahr 2013 20,5 Prozent (2012: 12,9 Prozent).
Junge Migranten
Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind deutlich jünger als der Durchschnitt der Bundesbürger. So waren im Jahr 2013 fast 67 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund jünger als 45 Jahre. Das gilt nur für rund 44 Prozent der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.
Bulgaren in Deutschland
2013 wanderten 59.323 Bulgaren nach Deutschland ein, gleichzeitig verließen 38.594 das Land, was eine Nettozuwanderung von 20.729 ergibt. Nur aus den -allesamt deutlich bevölkerungsreicheren Ländern – Polen 197.009, Rumänien (135.416) und Italien (60.651) wanderten mehr Menschen ein. Relativ zur Bevölkerung der Herkunftsländer war Bulgarien hier Spitzenreiter.
Der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellte Migrationsbericht ist hier abrufbar.