Archiv der Kategorie: Personal

Arbeitszeit: Deutsche Arbeitnehmer arbeiten wieder länger

Die Kurzarbeit ist in Deutschland, nachdem sie in den Krisenjahren 2008/9 reichlich Anwendung fand, praktisch wieder verschwunden. Im vergangenen Jahr 2011 stieg die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der deutschen Arbeitnehmer um 0,5 Prozent, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Somit ist das Vorkrisenniveau fast wieder erreicht.

Zum Anstieg trugen insbesondere der Rückgang der Kurzarbeit, längere betriebsübliche Arbeitszeiten, mehr Überstunden sowie der Aufbau von Guthaben auf Arbeitszeitkonten bei. Laut dem der Bundesagentur für Arbeit angegliederten IAB sind die Arbeitszeitpolster derzeit wieder gut gefüllt.

Arbeitszeiten
Arbeitszeiten in Deutschland nehmen zu

Die vollzeit- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer leisteten in 2011 durchschnittlich 1.330 Arbeitsstunden – eine Zunahme von sieben Stunden oder 0,5 Prozent verglichen mit 2010. Die gerade bei größeren Unternehmen beliebten Arbeitszeitkonten wuchsen im Verlauf des Jahres 2011 um 3,6 Stunden je Arbeitnehmer an. Etwas zugenommen haben auch die bezahlten Überstunden. Je Arbeitnehmer wurden knapp zwei Stunden mehr gearbeitet als im Jahr 2010.

„Damit sind die zur Stabilisierung der Beschäftigung während der Krise reduzierten Arbeitszeitpolster nahezu wieder voll aufgebaut. Das wirtschaftliche Wachstum wurde 2011 im Wesentlichen durch die Zunahme der Beschäftigung um 1,3 Prozent und durch Produktivitätssteigerungen in gleicher Höhe realisiert“, erklären die IAB-Arbeitsmarktforscher Eugen Spitznagel und Ines Zapf.

Im Jahresmittel 2011 lag die Zahl der Kurzarbeiter noch bei rund 150.000. Im Vorjahr 2010 lag der Stand noch bei einer halben Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die von diesem Mittel Gebrauch machten. Je Kurzarbeiter fielen im Schnitt knapp 40 Prozent der normalen Arbeitszeit aus. Mitte 2009 erreichte die Kurzarbeit mit 1,4 Millionen Kurzarbeitern einen Rekordstand.

Die normale Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten belief sich 2012 auf 38,07 Stunden und blieb damit relativ konstant. Dagegen konnten mehr Krankenstände verzeichnet werden – 3,8 Prozent betrug der Wert im Jahr 2011, nachdem die Arbeitnehmer im Vorjahr mit 3,6 Prozent etwas gesünder waren. Kalenderbedingt standen den Betrieben außerdem 1,3 Arbeitstage weniger zur Verfügung, da mehr Arbeitszeit durch Feiertage ausgefallen ist als im Vorjahr, anderenfalls wäre die Anzahl der durchschnittlichen Arbeitsstunden also noch größer ausgefallen.

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten ist im Jahr 2011 um knapp 100.000 (+ 0,7 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten hat erneut kräftig zugenommen, um 400.000 (+1,7 Prozent). Die Teilzeitquote ist somit um 0,2 Prozentpunkte gesunken und beträgt jetzt 34,5 Prozent.

Die Personalberatung Balkaninvest.eu eood Bulgarien sieht diesen Trend als eine Herausforderung: Der Bedarf an qualifiziertem Personal kann in Deutschland immer schwerer gedeckt werden. Der Ausbildungsstand der bulgarischen Fachkräfte ist hoch, deutsche Sprachkenntnisse sind in vielen Fällen vorhanden. Wenn Sie als Arbeitgeber mehr über die Möglichkeit erfahren möchten, Vakanzen in Deutschland durch Personal aus Bulgarien zu decken, freuen wir uns über Ihre Anfrage.

Offene Stellen – es gibt wieder Arbeit in Deutschland

Im November hat der Stellenindex BA-X der deutschen Bundesagentur für Arbeit ein neues Allzeithoch erreicht. Auch wenn sich die Nachfrage nach Arbeitskräften über alle Branchen verteilt, so gibt es doch einige Bereiche, in denen es den Firmen besonders schwierig fällt, Personal zu finden. Dazu haben wir eine Infografik mit den Top10 der offenen Stellen im Monat November erstellt:

Offene Stellen in Deutschland
Offene Stellen in Deutschland (November 2011)

Der stark vom anziehenden Exportgeschäft profitierende Maschinenbau hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass Berufe in der Metallerzeugung und -bearbeitung die klare Nummer eins unter den offenen Stellen einnehmen. Auch die Logistikbranche dürfte durch den Handelsboom einen hohen Bedarf an Arbeitskräften haben – so lässt sich Platz zwei bei den offenen Stellen in Deutschland erklären. Mechatronik, Energie- und Elektroberufe können ebenfalls zu einem großen Teil den exportorientierten Branchen Maschinenbau und Fahrzeugbau zugerechnet werden.

Mehr als genug Arbeit in Deutschland

Fazit: Es gibt noch Arbeit in Deutschland – und zwar so viel, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Der Stellenindex BA-X hat zumindest einen neuen Allzeithöchststand erreicht. Und auch die Arbeitslosenzahlen sind so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Kein Wunder, dass immer mehr deutsche Unternehmen auf die Suche nach Arbeitskräften in Osteuropa gehen.

Jobmessen in Bulgarien

Jobmessen sind in den letzten Jahren viel populärer in Bulgarien geworden. Vor 9 Jahren fand die erste große Arbeitsmesse in dem Land statt, organisiert durch das Stellenportal JobTiger. Seitdem wird die Anzahl der Jobmessen, die durch verschiedene Vermittlungsagenturen, private Unternehmen, Hochschulen und Universitäten organisiert und genutzt werden und die man auch als .„Karrieretage“ bezeichnet, immer größer. Denn die Jobmessen sind professionelle Recruitingevents, auf denen Top-Unternehmen ihre zukünftige Fach-und Führungsnachwuchskräfte kennenlernen und die jungen Kandidaten die Chance erhalten, an einem Tag und einem Ort mit vielen ihrer Wunschunternehmen in Kontakt zu treten.

JobTiger organisiert die größten Jobmessen in Bulgarien

Die Jobmesse von JobTiger ist üblicherweise für den Anfang des Jahres angesetzt. Im Jahr 2011 wurden im Zeitraum vom 16 März bis zum 6 April in den größten Städten Bulgariens Ableger dieser größten bulgarischen Jobmesse durchgeführt. Alleine in Sofia betrug die Zahl der beteiligten Arbeitgeber über 92. Die Veranstalter konnten sich über eine erhebliche Erhöhung der Besucherzahlen freuen, die in den letzten zwei Jahren auf zuletzt 125 000 anstieg. Nach Angaben von Jobtiger erhielt jeder sechste teilnehmende Student ein Jobangebot oder Praktikumsstelle auf der Messe.

Auch Unis bieten Messen für Absolventen an

Fast an jeder Hochschule oder Universität findet einmal pro Jahr eine Jobmesse statt, üblicherweise am Anfang Mai. Die Tradition an den bulgarischen Hochschulen, einen Karrieretag durchzuführen, ist aus Anfragen von Unternehmen, die sich in der Hochschule zwecks Mitarbeitersuche präsentieren wollten, entwickelt worden. Bereits vor Ende des Studiums empfiehlt sich der Besuch einer Jobmesse. Die vorgestellten Messen bieten, neben einem häufig angebotenen Bewerbungsmappencheck vor allem eine sinnvolle Orientierung für Absolventen. Hier bietet sich auch die Möglichkeit, mit potentiellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen und so Bewerbungssituationen zu üben.

Die Zielgruppe einer solchen Jobmesse ist vor allem diese der Absolventen oder der Studenten in den letzten Semestern. Unternehmen und Personalvermittler machen in Bulgarien immer stärker Gebrauch von der Möglichkeit des Graduate Recruitment, wie man es in den USA seit vielen Jahren kennt, also der pro-aktiven Suche nach Personal, das dem Arbeitsmarkt noch gar nicht zur Verfügung steht.

Zahl der Studenten in Bulgarien
Zahl der Studenten in Bulgarien

Seit zehn Jahren steigt die Zahl der Studierenden in Bulgarien, so zeigen es zumindest die Ergebnisse der Untersuchung des Nationalen Instituts für Statistik.Unsere aktuelle HR-Statistik spricht hier eine deutliche Sprache – ein massiver Zuwachs, und das bei zurückgehender Bevölkerung.

Die Anzahl der erfolgreich Absolvierten steigt auch von 46 718 im Jahr 2000 auf 60 523 im Jahr 2010. Zurzeit gibt es in dem Land insgesamt 53 Hochschulen, vor zehn Jahren war deren Anzahl 45. Der Anteil der jungen Menschen zwischen 19 und 23 Jahren, die sich in einer Ausbildung befinden (Studium, sonstige schulische Ausbildung), beträgt übrigens aktuell 42,5 Prozent.

Die 10 größten Arbeitgeber in Bulgarien

Die bulgarische Zeitung Kapital hat eine Klassierung der 100 größten bulgarischen Arbeitgeber veröffentlicht. Die Vertreter der größten zehn Unternehmen, gemessen an der Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. sind aus verschiedenen Industriebereichen, wobei nur die ersten zwei in der Platzierung über ein Personalstärke von mehr als 10 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verfügen.

Deutlich wird, dass die Anzahl der Arbeitsplätze zwischen 2009 und 2010 deutlich abgenommen hat. Seit zwei Monaten gibt es zwar eine leichte Beruhigung des bulgarischen Arbeitsmarktes, die aber eher eine typischen Sommer-saisonalen Beschäftigung zu verdanken ist. Arbeitgeber erwarten, dass im Jahr 2011 die Arbeitslosigkeit bei einer Rate von ca. 10% bleibt und im Herbst und Winter ein leichtes Wachstum zu Verzeichnen sein wird.

Die 10 größten Arbeitgeber in Bulgarien
Die 10 größten Arbeitgeber in Bulgarien

Nur wenige große Firmen in Bulgarien

Die Grafik zeigt deutlich, dass es in Bulgarien nur wenige wirklich große Unternehmen gibt, zumindest was die Anzahl der Mitarbeiter angeht. Und die größten stehen auch noch unter staatlichem Einfluss. Sind in Deutschland Unternehmen mit mehr als 100.000 Arbeitnehmern keine Seltenheit (die Deutsche Post und Siemens haben über 400.000 Mitarbeiter, Volkswagen und die REWE-Group immer noch deutlich über 300.000), so kommt in Bulgarien keine einzige Firma auch nur in die Nähe dieser Größenordnung.

Eine Besonderheit ist die Bedeutung des einzigen bulgarischen Kernkraftwerks Kozlodui für den Arbeitmarkt des Balkanstaates – stellt es doch den viertgrößten Arbeitgeber dar. Dadurch gewinnt die Debatte um die bulgarische Kernenergie auch eine arbeitsmarktpolitische Dimension. Die Bulgarische Telekom (BTK), der ehemalige Monopolist, vergleichbar mit der Telekom in Deutschland, hat im vergangenen Jahr viele Mitarbeiter freigesetzt und viel weit zurück. Noch immer aber zählt BTK zu den größten Arbeitgebern.

Wo gerade neue Arbeitsplätze entstehen

Auf dem bulgarischen Arbeitsmarkt ist ein neues Phänomen zu beobachten, nämlich die Entwicklung von integrierten Service-Centern für internationale Kunden oder die sogenannten. „Hubs“. Sie sind das Ergebnis der Reorganisation der Unternehmen und stellen eine geografische Konzentrierung bestimmter Dienstleistungen innerhalb eines Landes dar. Unter den Unternehmen, die ein solches Hub in Bulgarien unterhalten, sind derzeit Hewlett Packard und Coca Cola. Ein großes Engineeringunternehmen aus den deutschsprachigen EU-Ländern plant bald ein Hub in Bulgarien mit 300 Mitarbeitern zu eröffnen, eine deutsche Maschinenbau-Firma denkt über die Möglichkeit nach, in Bulgarien die Buchhaltung der Muttergesellschaft zu konzentrieren. Mehrere Unternehmern aus der IT Bereich planen, in den nächsten Monaten solche Service-Center in Bulgarien zu gründen. Darauf werden wir in einem gesonderten Beitrag eingehen.

Studie zu deutschen Jobbörsen veröffentlicht

Eine unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Beck durchgeführte Studie der Fachhochschule Koblenz hat fünf der beliebtesten deutschen Online-Jobbörsen miteinander verglichen. Bei der wissenschaftlichen Untersuchung der Jobbörsen www.monster.de , www.jobscout24.de , www.jobware.de , www.stepstone.de und www.stellenanzeigen.de konnte das Team interessante Unterschiede nachweisen.

Ausgehend von einer dezidierten Einzelanalyse von 1500 Stellenanzeigen je ausgewähltem Stellenmarkt über einen Zeitraum von drei Monaten wurden einzelnen Stellenanzeigen zuerst manuell in vier Disziplinen miteinander verglichen. Fragestellung der Unternehmensklassifikation war es, herauszufinden, welcher Auftraggeber hinter der jeweiligen Stellenanzeige stand. Hierbei wurde zwischen DAX-Unternehmen, anderen Unternehmen, Zeitarbeitsfirmen, Personalberatungen und privaten Personen unterschieden (auch wenn letztere in den meisten Stichproben überhaupt nicht auftauchten). Weiter ging es mit einer geografischen Analyse (welche Jobbörse wird in welchem Postleitzahlgebiet besonders häufig genutzt?), dem Berufsfeld und der in der Stellenausschreibung angesprochenen Zielgruppe.

In einem zweiten Arbeitsgang wurden die Stellenbörsen hinsichtlich ihrer Matching-Qualität verglichen: Welche Seite liefert relevante Ergebnisse für eine bestimmte Abfrage?

Das Studienergebnis zeigt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Seiten, wenngleich alle als allgemeine Stellenbörsen positioniert sind, d.h. keine einzelnen Branchen oder Berufsgruppen als Schwerpunkt haben.

DAX-Unternehmen bevorzugten nach der Untersuchung Jobware, bei dem im Schnitt 23,8 % der veröffentlichten Stellenanzeigen von diesen Großunternehmen geschaltet wurden. Platz zwei belegte hier Jobscout24 mit einem durchschnittlichen Anteil von 16,9 %. Nicht-DAX-Unternehmen setzten interessanterweise verstärkt auf Monster, hier wurde ein Wert von 51,93% ermittelt – während Firmen, die im DAX gelistet sind, um diese Jobbörse einen großen Bogen machten, nur 5,07 % der Monster-Stellenanzeigen gingen auf ihr Konto. Auch Zeitarbeitsfirmen setzten stark auf Monster-Stellenanzeigen, nirgends gab es bei einem Wert von 39,87% so viele Anzeigen aus der Branche der Arbeitnehmerüberlassung.

Aus Personalberatersicht interessant: Bei Anzeigen, die „unsere“ Zunft der Personalberatungen im Untersuchungszeitraum schaltete, lag Jobsout24 mit 13,4 % vorne, gefolgt von StepStone mit durchschnittlich 9,5 %. Insgesamt kann man den Personalberatungsfirmen eine größere Streuung ihrer Anzeigen unterstellen.

Die wenigen und kaum ins Gewicht fallenden Privatpersonen nutzten entweder Jobware oder Stellenanzeigen.de, um Bewerber anzusprechen.

Die komplette Studie steht auf der Internetseite von Prof. Dr. Christoph Beck kostenlos als PDF-Download bereit.

Fazit: Eine interessante Untersuchung zu den deutschen Jobbörsen, die deutliche Unterschiede aufzeigt.